Zeit ist Geld – und beides sind knappe Ressourcen im Social-Media-Marketing. Daher gilt es, so viel Zeit wie möglich zu sparen. Eine Lösung ist die Automatisierung von Social-Media-Aktivitäten. Doch wie funktioniert sie und was bringt sie überhaupt? Wir stellen euch heute einige Hilfs-Tools vor, die den Alltag in der Social-Media-Welt vereinfachen.

Ferngesteuertes Social-Media-Marketing: In welchen Bereichen lässt sich das Social Web automatisieren und wo funktioniert das nicht?
Tools für die automatisierte Veröffentlichung im Social Web
- WP to Twitter: Das Plugin macht es möglich, neue Artikel des eigenen Blogs ganz einfach auf Twitter zu posten. Hier kann man die Tags als Twitter-Hashtags benutzen und neue Custom Post Types tweeten. Zudem wird das Tracken mit Google Analytics unterstützt. Ein weiteres nützliches Feature ist die Anzeige der aktuellsten eigenen Tweets als Widget auf dem Blog. Die kostenpflichtige Pro-Version bietet eine weitere Palette an Features.
- Tweet Old Post: Wie der Name schon verrät, werden mit diesem Tool automatisch ältere Artikel getweetet. Hierdurch können die eigenen Inhalte promotet und das Artikelarchiv gepusht werden . Es besteht die Möglichkeit einzelne veraltete Artikel vom Retweeten auszuschließen.
- ifttt: Die Abkürzung für “if this than that” beschreibt einen Online-Service mit einer sehr einfachen Oberfläche, der eine weitere Möglichkeit der Automatisierung bietet. Auch hier ist der Name funktionsweisend: Wenn etwas Bestimmtes passiert, kann man etwas Anderes als Folge darauf passieren lassen. So kann man zum Beispiel einstellen, dass ein neuer Blogartikel automatisch in einem Tweet publiziert wird oder der Artikel automatisch gebookmarkt wird. Zudem können andere “Wenn, dann”-Anwendungen Aktivitäten im Social Web vereinfachen. Beispiel hierfür ist, dass alle Instagram-Fotos in der eigenen Dropbox gespeichert werden.
- twitterfeed.com: Auch dieser Online-Service ist eine einfache Lösung, um Artikel im Social Web zu sharen. Bereits jetzt werden mehr als 9 Millionen RSS-Feeds über dieses Tool an verschiedenste Networks wie Facebook, Twitter oder LinkedIn verbreitet. Neue Beiträge können automatisch in allen verknüpften Profilen veröffentlicht werden. Für jeden Feed kann eingestellt werden, wo und in welcher Form der Artikel erscheinen soll. Auf einem Dashboard wird dem User zusätzlich eine Übersicht aller Feeds bereitgestellt, welche auch die einzelnen Beiträge mit Klickzahlen beinhaltet.
- Hootsuite: Auch dieses Tool bietet das Posten von Content in mehreren Social Networks mit automatisiertem Brand Monitoring an. Es handelt sich um einen webbasierten Service, der den Usern einen Download oder eine Installation erspart und den Zugriff von überall ermöglicht. Neben Facebook, Twitter und LinkedIn wird mit diesem Tool beispielsweise auch Foursquare unterstützt. Es können Verlinkungen ohne erneutes Einloggen in die einzelnen Network-Accounts gekürzt und versendet werden. Eine bessere Organisation der Social-Media-Aktivitäten gelingt durch den frei wählbaren Zeitpunkt der Veröffentlichung auf den einzelnen Plattformen und das Verwalten mehrerer Accounts gleichzeitig.

Mit einigen einfachen Tools lässt sich das Publizieren und Distribuieren von Beiträgen sinnvoll planen und takten.
Plug-ins für WordPress
Neben verschiedenen externen Service-Angeboten bietet auch WordPress selbst die Möglichkeit, die eigenen Beiträge auf verschiedenen Networks automatisch zu posten. Hierzu gibt es kostenlose Plugins zur Automatisierung:
- Jetpack: Dieses Pluginpaket enthält das Modul “Publicize”, mit dem man bei der Veröffentlichung eines neuen Artikels auswählen kann, auf welchen sozialen Netzwerken – ob Facebook, Twitter oder LinkedIn – dieser geteilt werden soll.
- NextScripts: Social Networks Auto-Poster: Dieses WordPress-Plug-in unterstützt mehr als 20 Social Networks wie Facebook, Google+, Twitter, LinkedIn oder Pinterest sowie Social News Sites oder Bookmarking-Services. Die Free-Version bietet dem Nutzer einen Account pro Netzwerk. Mit der kostenpflichtigen Pro-Version kann man beliebig viele Accounts pro Network anlegen und es lassen sich zusätzliche Veröffentlichungen zeitsteuern oder alte Artikel reposten.
Es gibt noch eine große Bandbreite weiterer nützlicher Tools zur Arbeitserleichterung im Social Web wie beispielsweise dlvr.de, Tweriod oder Seesmic Ping als Nachfolger von ping.fm.
Vor- und Nachteile der Automatisierung
Vor allem Vorgänge der Veröffentlichung und Terminierung von Beiträgen lassen sich gut automatisieren. Die Distribution der Inhalte auf mehreren Kanälen ist so zeitgleich oder auch in getakteten Abständen möglich. Wird jedoch von Usern auf einen Beitrag reagiert, so ist in jedem Fall eine manuelle Reaktion nötig.
Die Hilfs-Tools zur Social-Media-Automatisierung zeichnen sich vor allem durch ihre einfache Handhabung aus. Zudem sind sie meistens kostenlos – die Free-Versions reichen im Regelfall vollkommen aus – oder zumindest kostengünstig und bieten eine gute Grundlage für Zeitersparnisse im Social Web.
Nachteile sind vor allem die mangelnde Steuerbarkeit der Automatisierung. Außerdem sind die Tools für reine Push-Maßnahmen verwendbar, die ausschließlich die Publizierung betreffen. Social-Media-Marketing bedeutet allerdings weitaus mehr und die Produktion von Content gestaltet sich als viel zeitintensiver als seine Distribution. Auch für das Community-Building bringen die Tools reichlich wenig und die Automatisierung kann in diesem Bereich schnell kontraproduktiv wirken: Zu viel automatisierte Aktivität wird rasch als Spam gebrandmarkt.
Ein weiterer negativer Punkt ist, dass es bei übermäßigem Gebrauch der Tools derzeit noch zur Sperrung kommen kann. Die Nachteile sind nicht zu unterschätzen und schränken die Automatisierung im Social Web enorm ein. Bis jetzt jedenfalls noch.

Die Hilfs-Tools und Services sind eine gute Lösung, um Zeit und Aufwand – und somit Geld – bei der Veröffentlichung von aktuellen Beiträgen im Social Web zu sparen. Durch Automatisierung sollte allerdings nicht die Qualität der Unternehmenskommunikation in Mitleidenschaft gezogen werden!
Was geht, was geht nicht
Einige Social Media Prozesse wiederholen sich stetig und lassen sich durch die vorgestellten Hilfs-Tools automatisieren. Allerdings sollte die Automatisierung nur beschränkt eingesetzt werden, um die Glaubwürdigkeit und die persönliche Note der Beiträge nicht zu minimieren. Wenn Prozesse effizienter gestaltet werden soll, darf dies nicht auf Kosten der persönlichen Interaktion mit den Kunden und Fans passieren. Authentizität und Automatisierung müssen sich in jedem Fall die Waage halten, um erfolgreiches Social-Media-Marketing zu betreiben. Kommunikation, das heißt den aktiven Dialog kann man nicht automatisieren, Publishing- und Sharing-Prozesse allerdings sehr wohl und mit einfachen Hilfsmitteln.
Hallo,
ich würde sehr gerne ein WordPress Plugin ergänzen – also mir hat es zumindest sehr geholfen. Auf http://www.blog2social.de kann man sich das gleichnamige Plugin runterladen und dann an ca. 10 Social Media Kanäle posten. Mich bringt es weiter.
Viele Grüße
Dennis